Interview mit Sabine Sangitar
Sangitar: Und täglich grüßt das Murmeltier … (Es wird herzlich gelacht.)
Chamuel: Liebste Sangitar, jetzt sitzen wir wieder in deinem Essenzenraum und natürlich wirst du gleich wieder sagen, dass du die Essenzen nicht energetisierst, während wir hier zusammen sind.
Sangitar: Richtig.
Chamuel: Heute möchte ich über die Seelenerinnerungen mit dir sprechen. Du hattest sie schon für letztes Jahr geplant, doch leider hattest du vorher so viele andere Sachen zu erledigen – aber nun kommt das Kryon-Festival und die Seelenerinnerungen sind fertig!
Sangitar: Ja! (Sangitar freut sich wie ein Kind.)
Chamuel: Die Seelenerinnerungen sind etwas, worauf ich mich wirklich sehr freue! Ich kann jetzt schon die Tiefe dahinter spüren. Magst du das mal aus deiner Sicht erzählen? Was sind die Seelenerinnerungen und wie kam es dazu?
Sangitar: Es kam natürlich auf dem Weg wie immer: Ich bin von der Geistigen Welt gebeten worden, es zu tun. Jesus hat mich gebeten, die Seelenerinnerungen auf die Erde zu bringen, weil dieser Zeitpunkt jetzt in der Neuzeit für das Manifestieren der Energie von Jesus auf Erden besonders wichtig ist. Die Menschen haben ohnehin schon einen sehr tiefen Bezug zu Jesus, aber viele sind sich nicht ganz sicher oder wissen nicht genau, wie ihr Weg mit Jesus war, als er auf Erden war.
Mal vom Energetischen abgesehen – dazu werde ich später noch etwas sagen –, finde ich das Berührendste an den Seelenerinnerungen, dass sie dir deine persönliche Geschichte mit Jesus erzählen. Das funktioniert deshalb, weil die Channelings abgestimmt sind auf die Schichten deiner Seele und auf die Erinnerungsmuster zurückgreifen, die dort in der Seele gespeichert sind.
Du hast ja alles, was du je erlebt hast, irgendwo gespeichert und es geht nichts verloren. Also auch alles, was nicht mit Jesus zu tun hat. Alles, was du in jeder einzelnen Inkarnation erlebt hast, wird abspeichert, und zwar als energetisches Muster und als energetisches Erinnerungsmuster. Das sind zwei unterschiedliche Muster. Die werden zunächst einmal in dir selbst gespeichert und das nennt man die Innere Akasha-Chronik.
Oftmals ist es so, dass wenn sich Menschen bei einem Schritt oder einer anderen Gelegenheit ohne eine energetische Anleitung vorstellen, wie das in verschiedenen Inkarnationen war, dann bekommen sie zwar Erinnerungsbilder, aber ob es die Erinnerungsbilder sind, die in der Seele zum energetischen Muster passen, das ist immer die große Frage. Das wiederum ist bei den Seelenerinnerungen sichergestellt.
Die Seelenerinnerungen beginnen mit Lentos und enden in dieser Jetzt-Zeit. Es sind die wichtigsten zwölf Stationen. Das heißt jetzt nicht, dass das alles ist. Das geht gar nicht. Dann müsste ich ja unzählig viele Schritte machen. (Sangitar lacht.) Aber das sind die wichtigsten Stationen und wenn du bei denen mit dabei bist, dann kannst du dir sicher sein, dass du den Weg mit Jesus zu Ende gegangen bist. Ja, und das ist eben sehr berührend!
Was bei den Seelenerinnerungen sehr wichtig ist – das wissen die Menschen zwar schon, aber ich sage es jetzt einfach noch mal, weil es von großer Bedeutung ist: Wenn du im Vereinigten Chakra bist, dich führen lässt und zurückgehst, dann ist alles, was du dort siehst, schneller als dein Verstand. Das heißt, dein Verstand könnte sich das nicht so schnell ausdenken. Das geht gar nicht. Das bedeutet, die Bilder, die du bekommst, stimmen auch!
Es können immer wieder unterschiedliche Bilder sein – je nachdem, wie oft du die Seelenerinnerungen wiederholst –, weil es natürlich mehrere Tage einer Geschichte gegeben hat. Die eigentliche Aufgabe des Menschen ist es, zum Schluss die ganzen Bilder richtig zusammenzusetzen, sodass sich die persönliche Geschichte erzählen lässt – also, dass man diese Bilder tatsächlich auch richtig deutet.
Ich fasse noch mal zusammen: Das eine ist, dass man die Bilder bekommt und darauf vertraut, dass das die Wahrheit ist, weil der Verstand sich das nicht ausdenken kann. Aber die Aufgabe, die dahinter steht, ist, dass du später dann deine Geschichte daraus machen kannst. Das setzt voraus, dass du die Bilder richtig deutest. Dann aber ist es deine persönliche Geschichte mit Jesus auf Erden! Das finde ich schon sehr berührend.
Was ich beim Channeln auch sehr berührend fand, ist, dass sehr direkt gesprochen wurde. Es wurde auch mal aufgezeigt, wie viele Menschen schon währenddessen diesen Weg verlassen haben, und zwar aus verschiedensten Gründen, ob nun nachvollziehbar oder nicht. Es haben damals schon viele diesen Weg verlassen und um so spannender oder um so berührender ist es, wenn man heute noch dabei ist! Es ist ein langer, langer Weg …
Chamuel: … der bis heute geht …
Sangitar: Ja, der bis heute geht! Ich verüble das auch keinem, wenn jemand diesen Weg verlassen hat. Menschlich kann ich das auch nachvollziehen. Ich nehme jetzt mal eine Seelenerinnerung als Beispiel heraus, die mich persönlich sehr tief berührt hat. Das war, als Angelika Lea nach langem Warten …
Jetzt muss ich etwas ausholen: Es war so, dass bei der ersten Seelenerinnerung der Aufruf kam. Es kam die Botschaft, dass ein Heiland auf die Erde kommen wird. Da ging es um Vertrauen. Das ist wie bei den 48 Schritten: Die erste Seelenerinnerung ist Vertrauen. Es ging um das grundsätzliche Vertrauen, dass es überhaupt einen Heiland gibt. Das war damals nicht so einfach. Ihr wart in der Spiritualität noch sehr geprägt von ganz anderen Dingen, die euch damals wichtig waren.
Lentos war von Haus aus keine einfache Zeitepoche. Sie bestand hauptsächlich aus Warten und Verkünden – und das war noch nie eure Stärke … (Es wird gelacht.) Also, das Verkünden schon, aber nicht das Warten. Und mit dem Vertrauen war das damals auch noch so eine Sache.
Ich möchte es anders sagen: Heute ist es mit dem ganzen Wissen einfach zu vertrauen, weil wir ja wissen, dass Jesus da war. Aber in der Zeit, in der es noch keinen Heiland auf Erden gab, zu sagen, es wird einen Gottessohn oder eine Gottestochter geben – ob Sohn oder Tochter war damals ja noch nicht bekannt –, damals zu sagen, es wird ein Heiland auf die Erde kommen, das war etwas vollkommen Neues. Das wäre zum Vergleich so, wie wenn man heute sagen würde: „Ihr werdet sehen, irgendwann wird die Erde eine Pyramide sein und nicht mehr rund.“ Diese Botschaft war so etwas Neues für die Menschen, dass viele sich mit dem Gedanken gar nicht anfreunden konnten.
Es gab auch viele, die wollten gar nicht, dass ein Heiland kommt. Die konnten sich das einfach nicht vorstellen. Und die Menschen, die das wollten und darauf vertraut haben, haben natürlich spekuliert: Wie wird das sein? Was wird er machen? Ich sage jetzt immer „er“, weil wir ja heute wissen, dass es dann ein Sohn war. Es wurde spekuliert: Steigt er die Himmelsleiter runter? Geht der Himmel auf und Gott wirft jemanden auf die Erde?
Chamuel: Oder wird von Engeln runtergetragen …
Sangitar: Ja, da gab es wilde Spekulationen.
Chamuel: Ähnlich wie heute zum Aufstieg. (Sangitar lacht.)
Sangitar: Damals war ganz vieles ähnlich wie heute!
Die zweite Seelenerinnerung ist: Folge dem Zeichen! Da war dieser Stern, der Sterntetraeder. Wir wurden aufgerufen, dem zu folgen und mit der Wanderung zu beginnen – da gab es große Diskussionen wie heute auch. Es ist schon erstaunlich: Wir haben uns nicht recht viel verändert. (Sangitar schmunzelt.)
Diese Wanderung war für viele nicht einfach. Das war nicht einfach nur eine Wanderung. Das war ein Akt, ein Marsch, den man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann.
Chamuel: Wie viele Monde sind wir da gewandert?
Sangitar: Viele! Und es war nicht so wie heute. Man hatte keine Isomatte und Schlafsack dabei, hatte nicht genug Wasser und Proviant und es gab kein Restaurant zwischendurch, in dem man mal gut essen konnte, und ein Hotelbett – so etwas gab es früher nicht! Das war ein wahnsinniger Weg mit unglaublichen Entbehrungen, mit Hunger und Durst und dazu kamen die vielen Diskussionen um die Frage, wo wir lang gehen.
Dieses Zeichen war, wie immer, nicht klar und deutlich zu erkennen.
Chamuel: War das ein Komet oder ein Stern?
Sangitar: Das war ein Sterntetraeder. Aber kein großer Sterntetraeder, bei dem alle eindeutig gesagt hätten: „Oh ja, das ist das Zeichen!“, sondern es war ein kleiner Sterntetraeder, der sich bewegt hat.
Chamuel: Ein Licht, das am Himmel zu sehen war.
Sangitar: Ja, ein Licht. Es gab dann Diskussionen, denn wir sind wirklich lange gegangen, doch es hat sich nichts verändert. Viele haben gesagt: „Wir gehen jetzt rechts oder links, da ist der Weg leichter. Wenn wir geradeaus gehen, müssen wir über die Berge gehen. Da liegt Schnee, das ist zu kalt und das halten wir nicht aus.“ Daraufhin haben sich viele getrennt. Manche sind rechts gegangen, manche links und die anderen eben geradeaus.
Als dann diese Wanderung zu Ende war und verkündet wurde, dass die Wanderung nun zu einem Halt kommt, dass es gut so ist und das Warten beginnt, war das natürlich eine ganz große Herausforderung. Denn wir reden hier nicht davon, nur ein, zwei Jahre zu warten, sondern davon, richtig lange zu warten. Das war ein wirklich langes Warten!
Chamuel: Ach echt, am Ende der langen Reise gab es ein langes Warten?! (Sangitar bestätigt lächelnd.)
Sangitar: Was ich eigentlich erzählen wollte, ist, dass ich es so berührend fand, als Angelika Lea bei der dritten Seelenerinnerung von sich persönlich erzählt. Davon, was sie sich beim Warten gedacht hat. Als sie wussten, dass es soweit ist, wurden Gruppen gebildet, die dann in diese Hütte beziehungsweise in dieses Zelt gehen durften. Angelika Lea spricht davon, dass sie nicht wusste, was jetzt kommt. Sie wusste auch nur, dass da jetzt der Heiland drin ist!
Sie hat sich gedacht, wenn sie jetzt in das Zelt geht, steht Gott vor ihr und richtet sie. Zwar nicht im negativen Sinne, aber doch so, dass Gott vor ihr steht und über dies und jenes zu ihr spricht. Was dann in ihr vorging, als sie reingegangen ist und das Baby sah … Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht, dass da ein Kind geboren wird. Damit hatte keiner gerechnet! Das hat mich so tief berührt, denn das zeigt mal wieder, dass alles wahr ist, was uns gesagt wird. Alles ist wahr und alles trifft ein. Nur, ob es so eintrifft, wie wir uns das vorstellen, ist eine andere Frage – und das zeigt diese Seelenerinnerung zu tausend Prozent. Das hat mich sehr berührt!
Grundsätzlich ist es bei den Seelenerinnerungen so, dass aufgezeigt wird, wie viel Vertrauen man gebraucht hat. Jesus hat sehr viel in der Dualität getan, um das Vertrauen der Menschen zu prüfen. Menschen reden immer von Vertrauen und Vertrauen ist einfach, solange alles gut ist …
Chamuel: … solange es ein Gedanke ist.
Sangitar: Ja, einmal das natürlich, aber auch allgemein. Die Menschen reden sehr viel von Liebe und Vertrauen. Aber Vertrauen zu zeigen, wenn es wirklich schwer ist zu vertrauen, das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Da zeigt sich dann auch die tiefe Absicht, wie sehr man auch sich und seiner Seele vertraut. Das ist sehr mit heute zu vergleichen.
Chamuel: Du hast gesagt, dass Jesus uns geprüft hat. (Sangitar bestätigt das.) Wie ist das abgelaufen?
Sangitar: Zum Beispiel, indem er sich so menschlich gezeigt hat.
Chamuel: Zum Beispiel so verletzlich?
Sangitar: Ja, auch. Aber auch, indem er zum Beispiel die menschliche Liebe gelebt hat, Kinder gezeugt hat, gestorben ist, geweint hat … Das sollte den Menschen immer bewusst sein: Er war Gottes Sohn! Er hatte jede Macht! Er hätte alles machen können! Er hat ja auch sehr, sehr viele Wunder vollbracht, aber darum ging es gar nicht so sehr. Es ging eben damals schon um das Vertrauen.
Natürlich! Wie kann man Vertrauen besser prüfen, als dadurch, dass sich Jesus menschlich gezeigt hat? Es wäre einfacher gewesen, wenn Jesus sich benommen hätte, wie die Menschen das von ihm erwartet haben. Aber das hat er eben nicht getan. Das macht ihn auch so einzigartig, finde ich persönlich jedenfalls.
Bei den Seelenerinnerungen ist es so, dass die Erfahrungsmuster, diese Erinnerungsmuster verbunden werden mit den dazu passenden energetischen Mustern, die auch eingebettet sind. Dann wird das Ganze fast plastisch – wie, wenn es als Parallelwelt noch einmal existiert.
Chamuel: Als Parallelwelt in uns heute?
Sangitar: Ja!
Chamuel: Gilt das auch für uns?
Sangitar: Auch für euch, ja! (Es wird gelacht.)
Chamuel: Ich meine, für die Menschen, die sich oft schwertun …
Sangitar: Es gibt natürlich auch solche, die sich selbst dann noch schwertun würden, wenn Gott persönlich vor ihnen stehen würde. Da kann man dann nichts machen. Aber ich rede jetzt mal von den 90 Prozent, die offen und normal fühlen, die werden das auch so wahrnehmen können. Das ist wie, wenn du diesen Weg noch einmal gehst, so nah ist das da.
Chamuel: Ich habe gesehen, dass du ein paar schöne Bilder für die Seelenerinnerungen gezeichnet hast – von dem Leben von Jesus.
Sangitar: Ja, das ist richtig. Die Menschen werden bestimmt gleich nachzählen, wie viele Personen auf den Bildern immer um Jesus herum sind, und sie werden erst beim letzten Bild zwölf sehen. Das liegt daran, dass gezeigt wird, dass währenddessen auch schon welche von den Zwölf gegangen sind.
Chamuel: Es waren also immer zwölf da, aber es sind auch immer wieder welche gegangen …
Sangitar: … die den Weg nicht bis dahin mitgegangen sind und erst ganz zum Schluss, dieses letzte Bild symbolisiert quasi die Vollendung der Zwölf.
Chamuel: Das sind sehr schöne Bilder, die gefallen mir gut. (Lange Pause.)
Ist es dir erlaubt, etwas zu erzählen über die Zwölf und die 144?
Sangitar: Eigentlich wisst ihr das schon: Als Jesus in der Pyramide erwacht war, wusste er, dass er Menschen braucht, denen er hundert prozentig vertrauen kann. Er hat daraufhin zwölf und 144 und 1728 auserwählt, die praktisch von Jesus gerufen wurden. Viele sind gekommen, weil sie dabei sein wollten. Aber es ist ein Unterschied, ob du auserwählt bist oder ob du dich gerufen fühlst.
Diese Auserwählten – ich möchte jetzt nicht immer nur von den Zwölf sprechen, sondern auch von den 144 und 1728. Das ist ja auch noch der engere Kreis. Diese Auserwählten sind auch heute wieder hier. Eigentlich wollte ich ja mal Schulungen mit den Zwölf machen. Es war gut, dass ich das nicht getan habe!
Chamuel: Warum?
Sangitar: Weil in der Jetzt-Zeit von diesen Zwölf einige nicht mehr da sind und es wäre ein massiver Eingriff, zu sagen: „Bleib da, denn du gehörst zu den Zwölf!“ Das geht nicht! Und so sind eben von den 144 welche nachgerückt, denn der Kreis der Zwölf muss immer bleiben. Und zu den 144 sind aus dem Kreis der 1728 welche nachgerückt.
Chamuel: Du hast einmal gesagt, dass sich die damalige Inkarnation heute widerspiegelt?
Sangitar: Jesus hat damals zu uns gesagt, dass wir alles noch einmal genau so erleben werden wie mit ihm auf Erden, außer dem Sterben. Das heißt, dass der Kreis alles noch einmal erlebt: von Vertrauen, Hingebung, Liebe, Wertschätzung, Heilung bis hin zu Zerwürfnis, Zweifel und Verrat. Auch den Verrat hat es gegeben. Letztendlich ist die Vollendung, dass es am Schluss wieder zwölf sind, die um die Lichtsäule stehen.
Chamuel: So kann man es auch besser verstehen. Wenn es schon damals bei Jesus vorher schon mal zwölf waren, welche gegangen sind und dann wieder neue nachgerückt sind, dass heute eigentlich wieder dasselbe passieren muss. Das ist also ganz normal.
Sangitar: Ja. Wobei ganz so, wie es heute ist, war es nicht geplant, dass es so einen regen Austausch gibt. Man hat schon eher gedacht, dass die Zwölf stabil sind. Aber das macht nichts. Wichtig ist, dass bei der Vollendung an der Lichtsäule zwölf stehen – und das tun sie!
Chamuel: Wichtig ist ja auch nur, dass immer jemand das energetische Muster trägt.
Sangitar: Ja, deshalb müssen es auch immer zwölf sein.
Chamuel: Kannst du uns etwas mehr und tiefer über den höheren Sinn von Jesus Sterben erzählen und darüber, warum wir es nicht hätten verhindern können?
Sangitar: Also, wenn es jemand hätte verhindern können, dann Jesus selbst. Aber er hat es nicht getan, weil es im Plan Gottes war, dass Jesus Seele aus dem Körper geht. Das ist jetzt schwierig zu formulieren.
Zum einen hat das auch wieder mit Vertrauen zu tun. Was uns Jesus zeigen wollte, ist, dass wenn jemand stirbt, er wiederkommen kann. Er wollte uns durch seine Auferstehung zeigen, dass es in diesem Sinne keinen Tod gibt, dass es zwar ein Sterben vom Körper gibt, aber dass die Seele nicht stirbt. Das war etwas ganz Wichtiges, weil die Menschen damals noch sehr von Atlantis und den Gedanken der Erneuerung geprägt waren, von den Gedanken, dass ihr euch im Körper auf Erden erneuern könnt. Ihr habt noch ganz anders gedacht. Das Vertrauen, dass die Seele nicht sterben kann, bildete einen großen Grund.
Außerdem hätte es zum Aufstieg kommen sollen. Es war geplant, dass Jesus die Erlösung bringt, dass er stirbt und dass die Energie von der Liebesenergie schon so ausgedehnt ist, dass ihr, wenn er fort ist, den Aufstieg vollzieht! Das hat nicht geklappt, weil Jesus gezweifelt hat, in nur einem Augenblick. Jesus hat schon zu Lebzeiten gesagt: „Ihr werdet mein Werk vollenden!“ Letztendlich wusste er vorher alles, was passiert.
Ich erkläre es noch mal anders: Jesus ist auf die Erde gekommen, um die Menschheit zu erlösen, um die Liebesenergie in den Menschen und auch die Erdenergie so weit auszudehnen, dass es zu einem Aufstieg kommen kann. Dazu war die Erlösung ganz wichtig, weil einfach noch zu viele Muster von Atlantis und Avalon zu fest waren. Das hätte er auch geschafft. Trotzdem war klar, dass er stirbt und dass ihr das Werk fortführt. Nur war nicht geplant, dass Jesus zweifelt, mit einem Atemzug – und deswegen zieht sich das jetzt so lange hin. Sonst wäre das vielleicht in nur ein, zwei Inkarnationen danach zum Aufstieg gekommen.
Chamuel: Dann hat Jesus auch schon gewusst, dass er verraten wird.
Sangitar: Ja, Jesus hat das gewusst.
Chamuel: Aber, dass ihn das so trifft, das wusste er nicht.
Sangitar: Das wusste er nicht – und es war auch nur ein Atemzug von Zweifel. Das war kein großer Zweifel, aber es war ein Augenblick und der hat für Gottes Sohn ausgereicht.
Bei den Seelenerinnerungen geht es ja auch um das Sterben von Jesus. Manche werden vielleicht erst einmal Angst haben, weil viele auch das Muster in sich tragen, dass sie es hätten verhindern können. Viele tragen eine gefühlte Schuld in sich, die eigentlich gar nicht existent ist, aber sie ist eben gefühlt da. Bei der Seelenerinnerung wird einem schlagartig klar, dass man gar nichts hätte tun können, dass es genau so gewollt war – und das führt in die Erlösung!
Die nächste Seelenerinnerung nach dem Sterben ist der Zweifel oder das Zerwürfnis. Als Jesus gestorben ist, sind am allermeisten Menschen gegangen. Viele wollten dann an seine Stelle treten. Es gab viele, die gesagt haben: „Ich bin der neue Jesus. Ich wurde von Jesus initiiert.“ Das haben ganz viele gemacht.
Chamuel: Bedeutet das, dass der Zeitraum zwischen Jesus Tod und seiner Auferstehung ein langer war?
Sangitar: Nein, gar nicht. Lange war das nicht, aber es war ein ganz krasses Zeitfenster, innerhalb dem so vieles passiert ist. Zum einen Jesus Sterben, bei dem die Menschen zutiefst traurig waren und nicht mehr weiterwussten, obwohl Jesus vorher davon gesprochen hatte. Er hat uns ja erzählt, dass er sterben wird und hat sogar genau die Aufgaben verteilt.
Aber wie Menschen eben so sind: Es sind fühlende Wesen und das war ein Schock. Das kenne ich persönlich auch. Wenn du weißt, dass jemand aus deinem Familienkreis stirbt, dann setzt du dich damit in deinen Gedanken auseinander. Irgendwann denkst du: „Okay, ich habe mich damit auseinandergesetzt.“ Aber wenn der Mensch dann tatsächlich stirbt, ist es noch einmal etwas ganz anderes. Alles, was du dir gedacht hast, ist wie weg, und es setzt etwas an Trauer ein, was so groß ist, das man es nicht in Worte fassen kann.
Das ist mal das eine und das andere ist, dass die Menschen auch gleichzeitig ihren Halt verloren haben. Sie wussten nicht, an wen sie sich nun wenden sollten. Sarah war so klein. Sie musste versteckt werden. Das war ganz wichtig, dass sie überlebt, und in der Situation hat sich noch einmal richtig die Spreu vom Weizen getrennt. Manche sind völlig in ihrer Trauer zergangen und haben erst mal gar nichts mehr gemacht. Und andere haben wirklich sofort, nachdem Jesus gestorben ist, gesagt, dass sie der neue Jesus auf Erden sind. Nur ein kleiner Kreis durfte bei der Auferstehung dabei sein.
Chamuel: Dazu gab es einen Lichtpionierschritt, in dem die Zwölf vortreten mussten, oder?
Sangitar: Die Zwölf und die 144 durften dabei sein.
Chamuel: Okay, und hat Jesus am Ende dennoch noch einmal zu allen gesprochen?
Sangitar: Ja, er hat zu allen gesprochen. Aber er ist nicht in die Welt gegangen und hat nicht zu den Menschen gesprochen, er hat zu dem Kreis gesprochen – und die haben es dann verkündet.
Dann ging es darum, wer das glaubt, wer vertraut? Und wer vertraut so weit, dass ein kleines Mädchen die Botschaften gibt, was zu tun ist? Ja, so war das eben, das war eine krasse Zeit. (Sangitar lacht.)
Was wir heute tun, ist menschlich absolut nachvollziehbar. Das kann ich zu hundert Prozent nachvollziehen. Aber da ich doch jedes einzelne Bild von dieser Inkarnation kenne – nicht nur die Bilder der Seelenerinnerung, sondern die ganze gesamte Geschichte –, weiß ich, dass die Menschen versuchen aus ihrem heutigen Standpunkt heraus zu verstehen und das kann man nicht. Das geht nicht, es war eine ganz andere Zeit. Es ist etwas Unbeschreibliches, mit Jesus auf Erden gewesen zu sein – das kann man in der Jetzt-Zeit gar nicht in Worte fassen. Man kann ja die Jetzt-Zeit nicht ganz verdrängen. Wir haben heute ein ganz anderes Bewusstsein. Aus unserer heutigen Sicht ist alles ganz einfach.
Chamuel: Ja, weil alles schon passiert ist und wir nicht mehr diesen tiefen Zugang haben, wie es damals war, wenn es real ist.
Sangitar: Sagen wir mal so: Wenn man sich die ganze Geschichte anschaut – von Lemurien angefangen bis heute –, dann ist Jesus derjenige, der am intensivsten auf alle Menschen wirkt. Ich meine das ganz allgemein, ohne jede Spiritualität, das alles mal beiseite gelassen. Jesus ist überall bei den Menschen präsent: in der Religion, in der Bibel, im Klassenzimmer, am Wegkreuz … Da kann man sich vorstellen, was Gottes Sohn in der kurzen Zeitspanne vollbracht hat! Das ist unvergleichlich.
Chamuel: Und dann kam eine Zeitspanne zwischen damals und heute. Ich habe dazu zwar meine eigenen Bilder, aber kannst du uns bitte mal ein Bild geben, worum es ging? Es ging um Vertrauen, darum den Zweifel aus der Welt zu räumen. Oder was haben wir die ganzen 2000 Jahre lang getan?
Sangitar: Wir haben 2000 Jahre lang versucht, Jesus Werk auf Erden zu vollenden, indem wir immer tiefer in die Materie eingetaucht sind, sich selbst zu fühlen, Gott in sich zu fühlen, den Samen von Jesus in sich zu fühlen, die Liebe zu leben, die Liebe auszudehnen und ins Vertrauen zu gehen.
Chamuel: Hat sich in diesen 2000 Jahren vieles von der Geschichte schon wiederholt?
Sangitar: Ja.
Chamuel: Immer wieder gewisse Themen …
Sangitar: Ja, immer wieder. Zwar mit anderen Begebenheiten, aber ja: in jeder Inkarnation das Gleiche … (Sangitar lacht.) Ich erzähle dir noch einmal ein Beispiel: Ich nenne jetzt natürlich keinen Namen, aber das finde ich ganz erstaunlich. Alles sollte wieder so sein und sich wiederholen wie damals und jeder der Zwölf oder 144 trägt eine Aufgabe, die ihm vielleicht gar nicht bewusst ist. Es gibt eine Person, die trägt die Aufgabe des Zweifelns! Diese Person ist ein Lichtpionier, der von Anfang an dabei ist, alles mitmacht, zu jedem Treffen kommt, in der tiefsten Absicht ist – und bis heute jeden Tag zweifelt …!
Chamuel: Das hat diese Person die letzten 2000 Jahre lang wahrscheinlich auch getan.
Sangitar: Ja, sonst könnte dieser Mensch das heute gar nicht durchhalten, der weiß das ja nicht bewusst.
Chamuel: Und wieso hat dieser Mensch diese Aufgabe bekommen?
Sangitar: Um den Zweifel irgendwann aufzulösen. Die Vollendung bedeutet die große Transformation. Das ist ein Zeichen wie die Weiße Frequenz. Wenn diese Person aufhört zu zweifeln, wenn das passiert, dann ist die Vollendung da. Oder andersherum: Wenn die Vollendung da ist und der große Transformationsprozess da ist, wird dieser Mensch nicht mehr zweifeln.
Chamuel: Und er wird einen maßgeblichen Teil daran gehabt haben.
Sangitar: Einen ganz großen Teil! Eines Tages werde ich das diesem Menschen sagen. Da freue ich mich heute schon drauf! (Pause.) Und dann wird er es nicht glauben und an meinen Worten zweifeln … (Sangitar lacht herzlich.)
Chamuel: Dann hätte er die Vollendung aber noch nicht so ganz verstanden.
Sangitar: An diesem Beispiel kann man vielleicht auch mal sehen, wie schwer manchmal für mich diese Zurückhaltung ist! Es zu wissen – ich habe diesen Menschen immer im Blick und manchmal sehe ich auch, wie er leidet und kann nicht hingehen und sagen: „Du, du trägst diese Aufgabe!“ Das ist hart.
Wenn ich das jetzt mal an diesem einen Beispiel festmache, kann man vielleicht auch verstehen, warum ich eure Aufgabe nicht nennen darf. Aber insgeheim muss ich lächeln, weil ich euch so gut kenne. So viele Wesenszüge, die ihr heute habt und tragt, hängen mit eurer Aufgabe zusammen. Und mit was ihr euch alles rumschlagen müsst, doch da weiß ich einfach: „Okay, aber das ist deins!“
Der Unterschied zwischen den Zwölf und den 144 ist, dass Jesus bei den Zwölf eine Aufgabe verteilt und ein energetisches Muster angelegt hat. Ich bleib mal beim Beispiel des Zweiflers: Das heißt nicht, dass dieser Mensch nur die Aufgabe des Zweifelns hat. Er kann Heiler sein und alles mögliche machen, aber dieses energetische Muster ist wie eine eigene kleine Frequenz, die über jeden Einzelnen der Zwölf drüber liegt. Das ergibt wieder ein Grundmuster, das ineinander aufbaut und eine eigene Geschichte erzählt.
Wenn zum Beispiel einer der Zwölf die Aufgabe trägt, Hüter der Heiligen Grale zu sein, dann heißt es nicht, dass dieser oder diese „nur“ die Heiligen Grale bewacht. Aber alles in dieser Person ist als energetisches Grundmuster so angelegt, dass dieser Mensch behütend ist.
Chamuel: Hinter jedem der Zwölf stehen ja wieder zwölf und dahinter wieder zwölf. Tragen die dann auch dieses energetische Muster in sich?
Sangitar: Das wird weitergereicht bis 36.
Chamuel: Das ist höchst interessant. Da könnte ich auch stundenlang zuhören.
Es werden bestimmt viele Menschen, genauso wie ich auch, diese Seelenerinnerungen machen wollen. Möchtest du uns allen noch einen kleinen Ratschlag mitgeben?
Sangitar: Für die Seelenerinnerungen gibt es keine Vorgabe, wie schnell du sie machen sollst. Du kannst jeden Tag eine machen. Das werden die meisten auch so tun, weil man einfach wissen möchte, wie es weitergeht. Das kann ich auch verstehen. Aber dann sollte man noch mal zurückgehen, es wiederholen und sich dabei Zeit lassen. Diese Bilder können sich natürlich, wie schon gesagt, immer wieder verändern und erst zum Schluss kannst du dir diese Geschichte erzählen lassen. Wenn ich jetzt an deiner statt wäre, würde ich sie mir alle ein Mal durchhören und dann würde ich von vorne anfangen und jedes Erlebnis aufschreiben. Ich würde es dokumentieren. Wenn du es dann soundso oft wiederholt hast und fertig bist, dann kannst du nachlesen. Dann hast du ein Skript deiner eigenen Geschichte.
Chamuel: Eine Frage habe ich noch zum Schluss. Du sagtest vorhin, ganz am Anfang des Interviews, Jesus kam auf dich zu und hat dich gebeten, diese Seelenerinnerungen zu machen. Worum ging es dabei im Größeren? Was war ihm dabei wichtig?
Sangitar: Es ging ihm darum, dass du deine Geschichte mit ihm auf Erden besser verstehst, weil das sehr wichtig ist für die Vollendung.
Chamuel: Sangitar, herzlichen Dank für deine Zeit und die wertvollen Informationen!
Sangitar: Ja, sehr gerne. Auf dass euch die Seelenerinnerungen zutiefst in eurer Seele berühren!
Chamuel: Das werden sie mit Sicherheit!
Sangitar lächelt: Mit Sicherheit!
Chamuel: An’Anasha!
Sangitar: An’Anasha!
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